16. Der barmherzige Samariter - Lukas 10,25-37
Vorbemerkungen:
Zu Jesu Lebzeiten verachteten die Juden die Samariter, weil sie ein Mischvolk (keine reinen Juden) waren. Sie hatten ihren eigenen Tempel auf dem Berg Garizim, ca. 50 km nördlich von Jerusalem. Sie erkannten als heilige Schriften lediglich die fünf Bücher Mose an. - Der Verwundete in diesem Gleichnis ist höchstwahrscheinlich ein Jude.
Sowohl der Priester als auch der Levit waren wohl unterwegs zum Tempel nach Jerusalem, um dort ihren Pflichten nachzukommen. Wenn sie mit Blut in Berührung gekommen wären, wären sie für den Rest des Tages unrein geworden und hätten den Tempel nicht betreten dürfen.
1. Versuchen Sie sich vorzustellen, was dem Verwundeten durch den Kopf ging, als er Stunde für Stunde auf der Straße lag!
Stellen Sie sich vor, wie es der Frau und den Kindern ging, deren Vater nach der Reise nicht nach Hause kam!
2. Warum versuchten weder der Priester noch der Levit, die beide religiöse Menschen waren, dem Sterbenden zu helfen? Finden Sie so viele Gründe wie möglich!
Wie bewertete wohl der Schriftgelehrte das Verhalten des Priesters und des Leviten in dem Gleichnis (Verse 25-27)?
3. Wie legten der Priester und der Levit das Gebot der Nächstenliebe aus, das sie sehr wohl aus den Schriften kannten (Vers 27)?
Ist es Ihrer Meinung nach möglich, Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit aller Kraft zu lieben und gleichzeitig einen leidenden Menschen so zu behandeln wie diese beiden religiösen Menschen? Begründen Sie Ihre Meinung!
4. Der Samariter hatte viele Gründe, dem Verwundeten NICHT zu helfen. Finden Sie so viele wie möglich!
Wieviel Hilfe würde ein anständiger Mensch in dieser Situation mindestens geben?
Wie half der Samariter darüber hinaus?
5. Der Samariter gab dem Wirt zwei Silbermünzen. Zwei Silbermünzen entsprechen zwei Tageslöhnen. Dafür konnte man etwa zwei Monate in einer Herberge wohnen. Wieviel wäre das bei uns heute?
Warum wollte der Samariter soviel Geld ausgeben, um einem Fremden zu helfen, der nicht einmal sein Landsmann war?
Für wen würden Sie all das tun, was der Samariter für den Fremden tat?
6. Denken Sie, dass der Samariter auch den ersten Teil des Gebotes hielt (Vers 27)? Begründen Sie Ihre Meinung!
7. Welchen Ihrer Mitmenschen haben Sie vielleicht so ignoriert wie der Priester und der Levit den Verwundeten (Vers 37)?
Welche konkreten Schritte sollten Sie tun, um diesem Menschen zu helfen?
8. Welche Ähnlichkeiten gibt es zwischen Jesus und dem barmherzigen Samariter?
Wo tat Jesus mehr für seine Feinde als der Samariter?
Was tat Jesus für uns, die wir uns oft im Innern verletzt und verwundet fühlen?
Sprechen Sie über praktische Beispiele der Nächstenliebe, z. B. darüber, warum die Mehrheit der europäischen Christenheit nichts getan hat, um den verfolgten Juden während des Zweiten Weltkrieges zu helfen. Finden Sie weitere Beispiele aus der Geschichte Ihres Landes bzw. Ihrer Kirche!
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